Im Bönstruper Jagdrevier sind derzeit 5 Jäger aktiv, die nicht nur genau über erlegtes, sondern auch über verunfalltes und auf natürliche Art umgekommenes Wild Buch führen. Einmal jährlich wird diese Streckenliste zur Jagdbehörde des Kreises Schleswig-Flensburg geschickt.
Aufgrund dieser Zahlen aus allen Jagdrevieren ist es möglich, die Bestandsentwicklungen zu verfolgen und im Bedarfsfall überregional zu reagieren.
Starke Zunahmen gibt es beim Marderhund, dem Wildschwein und auch dem Waschbären. Diese Tiere haben so gut wie keine natürlichen Feinde, fühlen sich in Klima und Umgebung wohl und vermehren sich deshalb rasant.
Die 3 genannten Tiere sind Allesfresser, Gelege von Bodenbrütern und nicht flüchtende Jungtiere sind auf der Speisekarte willkommen. Wildschweine durchwühlen gerne mit Mais, Kartoffeln oder Gras bebaute Nutzflächen. Die dabei entstehenden Schäden sind immens.
Marderhund, Wildschwein und Waschbär sind nachtaktiv, das bedeutet, sie sind sehr schwer zu bejagen. Von Waidfrau und Waidmann sind sehr viel Geduld und Ausdauer auf dem Hochsitz erforderlich, um eine Überpopulation dieser Tiere zu vermeiden.
Auch die Nutria (Bieberratte), genau wie die Nilgans vermehren sich zunehmend. Die Nutria gilt als Pflanzenfresser, gräbt Tunnel in Uferbereiche und zerstört deren Bewuchs welcher als Lebensraum bedrohter Tierarten dient.
Die Nilgans benimmt sich gegenüber anderen Wasservögeln aggressiv, indem sie diese beim Brutgeschäft stören oder sogar vom Nest ganz vertreiben.
Die Jägerschaft hegt sicher nicht die Absicht irgendwelche Tierarten ganz zu vertreiben oder gar auszurotten, aber sie nimmt die Aufgabe wahr, das biologische Gleichgewicht in Takt zu halten und betreibt deshalb auch die Hege mit der Waffe und der unversehrt lebend fangenden Falle.
Text: Gerd Christiansen, Bönstrup