Wie jeden Freitagabend treffen sich Kurt, Anton und Peter beim Stammtisch zum Skat spielen.
Dabei wird gesprochen oder eben auch nicht. Und es ist gut, so wie es ist. Heute unterbrach Kurt die Stille des konzentrierten Spiels, so dass Anton und Peter aufblickten.
„Ick glov, ick ward nu langsam old.“
„Wat?“
„Sobald ick de Trepp bi uns tohus en beeten schneller hochlopp, bin ick ut de Pust.“
„Dat geit mi ock so.“
„Mi ock! Is halt so.“
„Min Fru meent,“ sagt Kurt, „ick wür nich richtig atmen.“
„Wat?“
„Jo! To flach. De Buuck mutt sick richtig wölben bin Inatmen, meent se, und bin Utatmen kann man nochmol nen beeten mehr Luft utpressen. … Ick achte nu schon öfter dorop und wat soll ick segn? Ick bin nich mehr so ut de Pust.“
„Wat nen Quatsch“, secht Paul.
„Ick heb mi mol en beeten mehr mit de Atem utnanderset. Dat is wohl son Ding, wat total ünnerschätzt ward. Da heb ick leest, dat man, wenn man sich richtig opregt, nich nur deep in- un utatmen soll, wie man so secht. Sondern richtig mol för en por Minuten sinnig und mit Bedacht Luft holen und laaangsam de Luft wedder utpusten soll. Das wirkt mehr as en Baldrian, heb ick leesen. Min Chef het mi letztens erst wedder dumm anmockt und sin Frust bi mi oflotten. Da bin ick erstmol no buten und hob 5 Minuten intensiv und ordentlich durchschnuffelt. Und denn wer ans nich mehr so schlimm. Min Chef is nen tamlicher Korintenschieter – ick ock, aber nu bin ick dat nich mehr.“
„Ans Papperlapp“ secht Paul.
Nun fiel Anton ein, dass auch er erst kürzlich dazu einen Rat bekommen hat. „Min Arzt het mi vertellt, dat de Atem en richtiger Imunbooster is. Paul, du hest doch so oft Atemwegsinfekte. Du solltest man öfter no buten gorn un deep in- und utatmen. Dat ward di hölpen.“
Kurt hat es genau richtig gemacht. Er hat ausprobiert und darauf geachtet, was eine Veränderung mit seinem Körper macht. Dass aus den drei Skatspielern vermutlich keine Meditationsrunde wird, ist zu vermuten, aber kleine Veränderungen im Alltag können eine große Wirkung haben.
Einatmen und Ausatmen ist eigentlich ganz selbstverständlich und nichts, über das man lange nachdenken müsste. Unser Atem ist der Schlüssel zu mehr Gesundheit, Energie, Vitalität und innerer Ausgeglichenheit. Und das Schönste ist: Jeder trägt diesen Schlüssel bei sich.
Hier eine kleine Übung für den Alltag: Atme tief in den Bauch ein und lass beim Ausatmen bewusst die Schultern fallen. Entspanne deine Kiefermuskulatur und dein Gesicht. Nimm erneut einen tiefen Atemzug und zähle dabei langsam bis vier. Kurz innehalten. Beim Ausatmen langsam bis 7 zählen und innehalten. So lange wiederholen, bis die Atmung automatisch in die Bauchatmung umschaltet.
Auf die Gesundheit!
Verena Kuthe für das Projekt „Gesundheit ist Zukunft“ mit der Bitte um Nachsicht bei dem Versuch der plattdeutschen Textzeilen. 😉